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Naturbasierte Wasserreinigung mit Pflanzenkläranlagen

11. 09. 2024
Verfasst von: Ariel Turcios, Melvin Rowel, Jutta Papenbrock

Naturbasierte Wasserreinigung mit Pflanzenkläranlagen

Die Luftaufnahme zeigt ein fußballfeldgroßes, mit schwarzer Folie ausgelegtes Wasserbecken mit grünen Wasserpflanzen. © Khushal Borse
Die Pflanzenkläranlage im Werk Tanne reinigt kontaminierte Abwässer und Sedimente aus der ehemaligen Sprengstofffabrik. Diese Form der Wasserbehandlung ist klimafreundlich und wartungsarm.

Der Klimawandel führt zu extremen Hitze- und Niederschlagsereignissen. Weltweit müssen daher in ländlichen und urbanen Räumen neue Konzepte für das Wassermanagement etabliert werden. Naturbasierte Lösungen für die Wasserbehandlung, zum Beispiel Pflanzenkläranlagen, sind hierfür wirksame Systeme. Um diese nachhaltigen Behandlungsformen weltweit zu fördern, hat die Leibniz Universität Hannover eine benutzerfreundliche Online-Plattform mitaufgebaut, die entsprechende Daten liefert.

Kontaminierte Abwässer und Sedimente reinigen

Pflanzenkläranlagen (Constructed Wetlands, CWs) zeichnen sich durch niedrige Betriebs- und Wartungskosten aus. Sie verbessern die Wasserqualität, führen zu einer größeren biologischen Vielfalt und tragen dazu bei, Städte und Landschaften besser an die klimabedingten Veränderungen anzupassen. Pflanzenkläranlagen werden auch zur Behandlung von kontaminierten Abwässern und Sedimenten eingesetzt (Phytoremediation), beispielsweise im Werk Tanne nahe Clausthal-Zellerfeld. In dieser ehemaligen Sprengstofffabrik wurde während des Zweiten Weltkrieges TNT hergestellt. Das Gelände ist in hohem Maße mit TNT und Abbauprodukten kontaminiert. Die Sanierung erfolgt durch die Sammlung und Behandlung des kontaminierten Sickerwassers mit Hilfe eines CW-Systems, das mit 28.000 Schilfrohr-Pflanzen (Phragmites australis) bestückt ist.

Plattform stellt weltweite Daten zur Verfügung

Derzeit gibt es wenig Wissen über den Beitrag von Pflanzenkläranlagen zur globalen Menge an geklärtem Wasser. Deshalb hat das Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit einem Konsortium eine zentrale Online-Plattform für CWs weltweit geschaffen. Diese Plattform liefert Daten und Informationen über mehr als 290 CWs, um eine nachhaltige Entwicklung bei der Wasserbehandlung zu unterstützen. Diese Open-Source-Plattform mit CW-Daten bietet ein standardisiertes System für die Datensammlung und -verwaltung. Es handelt sich um eine benutzerfreundliche Plattform mit dynamischen Karten und einem intuitiven effizienten Mechanismus zum Hoch- und Herunterladen von CW-bezogenen Daten.

Auf einer Weltkarte sind Standorte und die Anzahl an Constructed Wetlands markiert. Die Suchmaske fragt unter anderem nach Ländern, Abwasser- und Systemtypen. © Leibniz Universität Hannover
Der Ausschnitt der CWetlandsData-Plattform zeigt die Standorte der erfassten Pflanzenkläranlagen. Die Suchmaske vereinfacht den gezielten Zugang zu weiteren Daten.

 

Hier finden Sie weitere Informationen:

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Zitation: Papenbrock, J., Turcios, A., & Rowel, M. (2024). Naturbasierte Wasserreinigung mit Pflanzenkläranlagen. Wissen Hoch N. https://doi.org/10.60479/17K4-X870
Portraitfoto
Prof. Dr. Jutta Papenbrock
Adresse
Leibniz Universität Hannover
Institut für Botanik
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Leibniz Universität Hannover, uni transfer
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